Japan

Japan, das Land welches sich selbst Nippon, „das Land, in dem die Sonne ihre Wurzeln hat“ nennt, ist ein Land der Extreme und Widersprüche. Ein faszinierendes Nebeneinander von Tradition und Moderne. Buddhistische Tempel und shintoistische Schreine neben Hightech und moderner Kunst. Traditionelles Leben in Reisbauerndörfern und die Hektik pulsierender Metropolen. Auf unserer Tourstrecke auf der Hauptinsel Honshu gehen wir zwischen den Grossstädten Tokyo und Osaka auf kulturelle Entdeckungsreise.

Mit dem pfeilschnellen Shinkansen Expresszug geht es mit 300 km/h über Land. Der scheinbar unaufhaltsame Prozess der Verstädterung lässt die einzelnen Orte fast nahtlos miteinander verwachsen. Lediglich ein paar kleine Reisfelder lockern unterwegs das Bild einer chaotischen Raumplanung etwas auf.

Japan, flächenmässig etwas grösser als Deutschland, besteht aus 3’922 Inseln. Von den mehr als 240 Vulkanen sind 36 aktiv. Es handelt sich um eines der erdbebenreichsten Länder der Erde. Rund 126 Mio. Menschen bevölkern diesen Inselstaat, wovon 99,4 % „reine“ Japaner sind.

Unterwegs übernachten wir teils in typischen japanischen Gasthäusern, den Ryokans. Das Schlafen am Boden auf dünnen Matratzen ist etwas gewöhnungsbedürftig. Von Beginn an erhalten wir durch einfache Alltagssituationen Einblick in die japanische Kultur und Tradition.

Ausgedehnte Spaziergänge durch typische Stadtviertel, klassische Tempelanlagen und japanische Gärten. In Tokyo beginnt unser Aufenthalt im Land des Lächelns. Hier in der Hauptstadt des Landes findet man einfach alles: verstopfte Stadtautobahnen, von Menschen überquellende S- und U-Bahnen sowie neonglitzernde Geschäftsviertel, aber auch buddhistische Tempel. Diese Gegensätze machen gerade die Faszination dieser Metropole aus.

In Japan wird im Allgemeinen sehr viel Wert auf Etikette und Umgangsformen gelegt. Stets lächeln ist hier die allgemeine Devise, egal wie dir gerade zumute ist. Und wenn wir mit der U-Bahn ins Zentrum fahren, beobachten wir viele Leute in feinen Markenkleidern und Businessleute in dunklen Anzügen.

Um 9 Uhr morgens statten wir dem berühmten Tsukiji-Fischmarkt einen Besuch ab. Reichlich spät, um die Auktion der 2’400 t Meerestiere hautnah mitzuerleben. Die Zeit reicht gerade noch aus, um einen Blick in die Aufräumarbeiten und den kleineren Fischmarkt nebenan. Täglich wird hier ein Drittel aller Meeresprodukte des Landes verarbeitet und verkauft. Es handelt sich um den grössten Fischmarkt weltweit.

In Ginza, im Herzen Tokyos, befindet sich eine der berühmtesten Einkaufsstrassen der Welt. Von der Haute Couture bis zur Unterhaltungselektronik sind hier alle renommierten Markenartikel zu kaufen. Für das dicke Portemonnaie, versteht sich. Hier in Ginza begann die architektonische „Verwestlichung“ Japans, hier begann man Anfang des 20. Jh. den westlichen Lebensstil „einzuüben“.

Generell scheint bei den Japanern die Begeisterungsfähigkeit für Frankreich gross zu sein. Bedruckte T-Shirts mit „vive la France“, Gebäude nach dem Vorbild bekannter architektonischer Denkmäler in Paris, Cafés etc. Eine Statistik belegt, dass Paris bei den Japanern zum beliebtesten Urlaubsziel zählt.

Die Weltausstellung Expo 2005 in Nagoya fällt gerade richtig in unseren Reiseplan. Unter dem Thema „Weisheit der Natur“ präsentieren über 100 Nationen ihre Heimat. Auch die Schweiz ist mit einem Pavillon unter dem Thema „der Berg“ vertreten. Unser Tagesausflug entpuppt sich als spektakuläre Miniatur-Weltreise.

Im kulturellen Zentrum Japans, in Kyoto, besuchen wir eine Anzahl faszinierender schlichter Tempel und Paläste. Der Kiyomizu- oder der Kinkakuji-Tempel (Goldener Pavillon), Reliquien aus der alten Zeit, liegen in sehr schönen Landschaften und sind von reizvollen Parks umgeben. Der Kiyomizu-Tempel mit seiner imposanten Holzterrasse hoch über der Stadt gelegen. Die grosse Terrasse besteht aus dem Holz des Keyaki-Baums, in das kein einziger Nagel eingeschlagen wurde.

Kyoto, Hauptstadt Japans von 794 bis 1868, hat trotz wechselvoller Geschichte bis auf den heutigen Tag seine einzigartige Atmosphäre und seinen besonderen Charme bewahrt. Übrigens sind im ganzen Land verteilt Tempel und Shinto-Schreine zu bewundern, insgesamt weit über 100'000 in der Anzahl.

Geisha und betender Mann in traditioneller Tracht

In der Nara-Epoche ist die Grundlage des japanischen Gesellschaft und Kultur nach den Vorbildern von China und Korea entstanden. Auch heute noch liegt das moderne Japan unter dem Einfluss der alten Hauptstadt. Das alte Nara war ursprünglich ein Mekka der Buddhisten-Kultur. Als die antike Hauptstadt nach Kyoto umzog, verwandelte sich ein Grossteil der Stadt in Reisfelder. Die Tempel und Schreine blieben übrig und Nara begann eine neue Periode in seiner Geschichte als Stadt der Tempel und Schreine. Sowohl die buddhistischen als auch die shintoistischen Kultbauten sind aus Holz erbaut, das durch seine Flexibilität Erdbeben und Stürmen besser widersteht als Stein.

Der Todaiji Tempel mit dem beeindruckenden Daibutsu, dem grössten Buddha Japans. Er musste restauriert werden, nachdem er dreimal den Kopf bei Erdbeben verloren hatte ...

Die berühmten Nara-Hirsche im freien Gelände

In Osaka endet dann auch schon unser vergleichsweise kurzer Aufenthalt in Japan. Ein letzter Besuch gilt dem grössten Aquarium-Tank weltweit. Hier bestaunen wir u.a. die majestätische Grösse eines Walhais, die Eleganz von Mantarochen und die Farbenpracht der antarktischen Königspinguine.

 

Zum Fotoalbum Japan

Zum nächsten Reisebericht Taipeh