Taipeh

Taiwan ist eine Insel vor dem chinesischen Festland im Pazifik, getrennt durch die Taiwan-Strasse. Die Insel ist auch heute noch unter ihrem ursprünglichen Namen Formosa bekannt, was soviel bedeutet wie „wunderschön“. Im Norden Taiwans, umgeben von mehreren Hügeln und kleineren Bergen, liegt Taipeh. Das schon von weitem zu erkennende Hochhaus ist der neue Touristenmagnet. Der Ende 2004 eröffnete Taipei 101 Tower, der seinen Namen der Zahl seiner Stockwerke verdankt, zieht auch uns als neugierige Besucher an und fasziniert mit seinen Superlativen. Der mit 508 m derzeit höchste Wolkenkratzer der Erde besitzt den schnellsten Fahrstuhl (1010 m/min.) und das mit 660 Tonnen schwerste Pendel der Welt zum Ausgleichen von Schwankungen durch Erdbeben und Taifune.

Trotz aller chinesischer Tradition geben sich die Menschen hier weltmännisch. Die neuesten Moden werden importiert, hektische Geschäftigkeit und Schnelllebigkeit scheinen allgegenwärtig. Wild fahrende Moto-Scooter schlängeln ihren Weg durch die verstopften City-Strassen. Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich eine ganze Familie fast akrobatisch auf so einem kleinen Gefährt festklammert. Günstig, praktisch, gut. Doch mit dem Gedanken so leichter zu einem Parkplatz zu gelangen, ist weit gefehlt. Auf der ganzen Länge von Blockstrassen stehen Zentimeter an Zentimeter parkierte Scooter. Wenn da der rechtmässige Besitzer noch seinen eigenen Flitzer wieder findet?

China war das Land der frühen Erfindungen. Tausend Jahre vor dem Westen benutzten sie bereits Rad und Schubkarren. Schon vor unserer Zeitrechnung wurden Kompass und Seismograph in China erfunden. Bereits vor 2’200 Jahren wurde mit dem Bau der chinesischen Mauer begonnen, und es war China, dessen Forscher Papier, Feuerwaffe, Hängebrücke oder Schwefelholz erfanden. Ein Teil der Oberschicht dieses Volkers floh 1949 vor der Übermacht der Kommunisten nach Taiwan, errichtete die Festung der Republik China und entwickelte sich in den folgenden Jahrzehnten zu einem so genannten „Tigerstaaten“.